Schätzungsweise genauso hoch ist auch die Dunkelziffer in unserer Gesellschaft an unerkannten Diabetes-Erkrankten oder Menschen, die eine Vorstufe des Diabetes Typ 2 (Prädiabetes) haben und damit ein hohes Risiko tragen, in den nächsten Jahren an Diabetes zu erkranken.
Diabetes Typ 2 wird auch gerne als „Altersdiabetes“ bezeichnet, doch das stimmt genau genommen gar nicht mehr. Leider erkranken immer mehr zunehmend jüngere Menschen an dieser Volkskrankheit.
Wir sprechen von einer Störung des Zuckerhaushaltes, bei dem das ausgeglichene Verhältnis zwischen der Konzentration von Zucker im Blut (man bezeichnet ihn als Glukose) und dem, der von den Zellen aufgenommen wird, gestört ist.
Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für unseren Körper. Durch die Nahrung nehmen wir Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate auf.
Die Kohlenhydrate aus Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Backwaren, Süßem und auch aus Obst und im geringen Anteil auch aus Gemüsen werden vom Darm zu Glukose aufgespalten, um in dieser Form ins Blut aufgenommen zu werden.
Von dort wird diese Glukose in die Zellen geschleust, die für ihre Arbeit diese Energie benötigen. Dies gilt für alle Gewebe im Körper (wie z. B. Muskelzellen oder Zellen verschiedene Organe).
Aber um überhaupt in die verschiedenen Zellen gelangen zu können, bedarf der Zucker dem Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), das wie ein Schlüssel die Zellen aufschließt damit dort die Glukose aufgenommen werden kann.
Dementsprechend bedarf es auch einer massiv verstärkten Insulin-Produktion, weil unser Körper permanent bemüht ist, den Überschuss an Glucose aus dem Blut in die Zellen zu befördern, um das Gleichgewicht zu halten.
Wird der Zucker, der in die Zellen gelangt, aber nicht durch z. B. regelmäßige Bewegung der Muskeln verbraucht, sammelt sich immer mehr Glucose in den Zellen an.
Das kann nur so lange funktionieren, bis die Zellen „vollgestopft“ mit Zucker sind. Dann nämlich nehmen die Zellen keine weitere Glucose auf und werden gegen das Insulin (den Schlüssel) unempfindlich. Man spricht dann von Insulinresistenz.
Der Körper - weiterhin fleißig bemüht, den Blutzuckerspiegel niedrig zu halten - lässt die Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin produzieren. Nur ist diese nach einer Weile erschöpft und vermag kein Insulin mehr herzustellen. Dann leidet der Diabetiker an einem Insulinmangel.
Tückisch ist, dass hohe Blutzuckerwerte lange Zeit meist keine Symptome zeigen oder körperliche Veränderungen vom Betroffenen nicht in Zusammenhang mit einer Zuckerkrankheit gebracht werden. Oft wird ein handfester Typ-2-Diabetes erst Jahre später (im Durchschnitt 8 Jahre!) zufällig bei einer Untersuchung entdeckt oder erst durch die gefürchteten Folgeerkrankungen vom Patienten mit einem Diabetes Typ 2 in Verbindung gebracht.
Deshalb ist es wichtig, mögliche Erstsymptome richtig zu deuten:
Entstehend durch die Insulinresistenz der Zellen schwimmt zu viel Glucose im Blut oft unbemerkt über längere Zeit und wirkt zerstörerisch auf die Gewebe in unserem Körper, wenn der Diabetes unbehandelt bleibt oder die Blutzuckerwerte medikamentös nicht gut eingestellt sind.
Hiervon betroffen sind:
Wir sind dem Schicksal Diabetes-Typ-2 und seinen Folgeerkrankungen nicht hilflos ausgeliefert! Präventiv können wir viel dafür tun, um gesund zu bleiben, oder bei bestehender Diabetes-Erkrankung dafür sorgen, dass Komplikationen gar nicht erst entstehen.
Führen Sie ein bewegtes Leben! Nutzen Sie jede Möglichkeit, sich zu bewegen.
Fangen Sie an, regelmäßig Sport zu treiben. Suchen Sie sich den Sport aus, der Ihnen zusagt und an dem Sie Spaß haben. Vielleicht finden Sie Mitstreiter, mit denen es Ihnen leichter fällt, regelmäßig zu trainieren.
Ideal ist eine Mischung aus Ausdauersport und Krafttraining.
Es werden massenhaft kostenlose Apps für ihr Handy zum Thema "tägliches Muskeltraining" angeboten. Oder nutzen Sie auf YouTube kostenlose Gymnastik-Videos zum Mitmachen.
"Da ist für jeden etwas Passendes dabei!"
Die Energie, die wir in Form von Nahrung aufnehmen, sollten wir im besten Fall auch wieder verbrauchen. Dabei hilft uns jeder einzelne Muskel, den wir aufbauen, den Blutzucker zu senken und niedrig zu halten, zusätzliche Energie zu verbrennen und die Sensibilität der Zellen für Insulin wieder zu erhöhen.
Und der beste Nebeneffekt - Wir bekommen gute Laune und reagieren weniger empfindlich auf Stress.
Wer unter Übergewicht leidet, kann eine negative Energie-Bilanz anstreben:
Mehr Energie durch Bewegung verbrennen, als Energie in Form von Nahrung aufnehmen.
Gut sind hier gerade anfangs Sportarten, die gelenkschonend sind, wie Schwimmen, Rad fahren oder Walken.
Oft wird unterschätzt, wie wichtig regelmäßige Entspannung ist. Wir brauchen für unser Wohlbefinden ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung.
Gerade in unserer heutigen Zeit, wo wir meist beruflich sehr eingespannt sind, teils eine Doppelbelastung von Beruf und Haushalt haben oder für einen pflegebedürftigen Angehörigen verantwortlich sind, kommt es nicht selten vor, dass wir permanent im Stress-Modus sind.
Das Schädliche daran ist, dass der Körper das Stresshormon Kortisol ausschüttet, das bei ständiger Erhöhung zu Bluthochdruck, erhöhten Blutzucker- und Fettwerten, Infektanfälligkeit, Entzündungsneigung, Magen-Darm-Störungen und Burn-out führt.
Planen Sie regelmäßige Zeiten ein, die ganz alleine Ihnen gehören. Entwickeln Sie Riten, die Ihnen guttun, wie z. B. nach der Arbeit mit einer Tasse Kräutertee 15 Minuten im Lieblingssessel ausruhen und in dieser Zeit nicht „verfügbar“ sein.
Oder machen Sie regelmäßig einen kurzen Spaziergang durch den nächsten Park oder Wald und lassen Sie den Alltag einfach hinter sich.
Auch Methoden wie die „Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen“, „Meditation nach Jon Kabat Zinn“ oder Ähnliches helfen gut zu entspannen und wieder „runterzukommen“.
Mit regelmäßigen „Auszeiten“ können wir auf Dauer eine gute Resilienz gegen den Stress, der uns immer wieder begegnet, aufbauen.
Auch wenn Sie bereits Insulinpflichtig sind und sich regelmäßige Insulingaben spritzen müssen, können Sie einiges tun, um die gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes zu vermeiden.
In allen Fragen rund um das Thema Diabetes Typ 2 berate ich Sie gerne persönlich und begleite Sie auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit.
Für weitere Informationen rund um dieses Thema sprechen Sie mich gerne an:
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